Pater Stephan - Kloster Mehrerau

Pater Stephan

Der sympathisch offene Küchenmeister 

Italienisch, arabisch, zwischendurch jüdisch, auch mal traditionell oder chinesisch – als Küchenmeister bringt Pater Stephan kulinarisch die ganze Welt nach Bregenz. „Ich probiere einfach wahnsinnig gerne neue Kreationen aus“, erzählt Pater Stephan mit einem Strahlen in den Augen. Der offene und freundliche Pater fühlt sich im Kloster sichtlich wohl. „Ich bin glücklich hier, die Stärke dieses Ortes habe ich bereits als Schüler gespürt.“ Die Verbundenheit zur Mehrerau begleitete Pater Stephan seit seiner Zeit im Gymnasium. Der erstgeborene Sohn einer Bregenzerin und eines Chinesen wuchs die ersten Jahre seines Lebens in Belgien auf, ehe seine Familie an den Fuß des Pfänders zog. Nach dem Kindergarten und der Volksschule führte sein Weg in die Mehrerau.

Starke Verbundenheit
„Ich bin sehr gern hier ins Collegium Bernardi gegangen, wechselte jedoch in der Oberstufe ins BORG Lauterach, um dem Latein zu entgehen – was aus jetziger Sicht schon irgendwie ironisch ist“, lacht Pater Stephan. Als Ministrant blieb der junge Alexander (so sein Taufname) dem Kloster weiterhin treu. Nach seiner Matura studierte er für ein Jahr Theologie in Innsbruck, genoss das Studentenleben und merkte aber bereits nach kurzer Zeit eine Sehnsucht. „Der Gedanke war einfach da: ‚Wie wäre es wohl, im Kloster zu leben?‘ und keimte weiter in mir auf. Schließich fuhr ich am Ende des Sommersemesters von Innsbruck nach Hause und sprach als erstes mit meinen Eltern darüber. Sie reagierten ganz positiv, besonders mein Vater hat sich sehr gefreut“, erzählt Pater Stephan und führt aus: „Dass es die Mehrerau sein sollte, war für mich ganz klar.“

Prägende Zeit des Noviziats
Also fuhr der junge Mann am nächsten Tag zum Kloster und sprach mit Abt Kassian Lauterer, der sich sehr gefreut hat und gleich fragte: „Wann willst du eintreten?“ Das war am 26. August 1988. Knapp zwei Wochen später, am 7. September 1988, wurde der damalige Anwärter bereits eingekleidet. Auf den Tag genau ein Jahr später legte er die einfache Profess ab und ging zum Studium nach Einsiedeln. Nach vier Jahren in der Schweiz führte sein Weg nach Benediktbeuern ins Kloster der Salesianer Don Bosco, um dort sein letztes Studienjahr zu absolvieren. „Ich erinnere mich gerne an diese Jahre zurück: Einsiedeln war einfach nur beeindruckend, meine erste Vesper machte mich sprachlos: 118 Mönche, die in den Gängen zum Gebet gehen. Auch die Salesianer prägten mich. Sie leben ganz anders. In deren Mittelpunkt steht die offene Arbeit mit Jugendlichen“.

Vom Frater zum Pater
Am 23. September 1995 wurde Frater Stephan in der Mehrerau zum Priester geweiht und lebt seitdem in Bregenz. 13 Jahre war er mit Leib und Seele Religionslehrer und Erzieher im Collegium Bernardi. Als 2008 der damalige Küchenmeister zurücktrat, übergab Abt Kassian Pater Stephan die Verantwortung über die Küche. Die Lehrtätigkeit hat ihn nicht ganz losgelassen: Seit einiger Zeit ist er klosterintern Lehrender für Frater Filip, den Novizen, im Bereich „Hausgeschichte“.

Ein Hundemensch
Dass Pater Stephan auch ein Herz für Tiere hat, spürte auch sein Mitbruder Pater Dietmar: Bereits während seines Noviziats war Stephan zwischendurch der Hundesitter für seinen Vierbeiner. Er war es auch, der Pater Stephan später zu einem eigenen Hund verhalf – Hündin „Bella“ fand ein neues Zuhause in der Mehrerau. Als nach gut 16 Jahren die Dalmatinerhündin starb, wurde Greyhound „Lord“ der neue Weggefährte von Pater Stephan. Das war im Jahr 2018.

Geselligkeit
Dass die besten „Partys“ in der Küche stattfinden, kann Pater Stephan in abgeschwächter Form bestätigen. „Im Küchenstüble komme ich mit meinen Eltern, Brüdern, Freunden oder Verwandten gerne zum Aperitif, immer nach der Sonntagsmesse, zusammen. Es ist ein wöchentlicher Fixpunkt, den ich sehr genieße. Der Kontakt zu ihnen ist mir sehr wichtig“, freut sich der 56-Jährige und fügt hinzu: „Auch im Klosteralltag merke ich, dass meine Küche ein oft besuchter Ort ist und ab und an zum klösterlichen Mittelpunkt wird. Meine Mitbrüder und auch Mitarbeitende oder Besucher kommen gern auf ein Schwätzchen vorbei.“

Kurzportait:
Lieblingsessen: Kann ich nicht sagen. gut gekocht, abwechslungsreich
Lieblingsgetränk: Wasser, guter, schwerer Rotwein, Whisky, kalte Milch
Das „nervt“ mich: Intoleranz, schlechtes Benehmen,
Das Motto gefällt mir: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. 1 Kor 16,14